Zur Zeit der Roemer
Machen Sie einen Spaziergang an diesem schoenen Ort, wo jeder Stein ein Stueck unserer Geschichte ist. Im Innenhof des Schlosses ist eine alte roemische Stele zu entdecken. Diese heidnische Begraebnisstele stammt ungefaehr aus dem 2. Jahrhundert.
Zu Beginn des Reiches hat das Grabmal, mehr als in derVergangenheit, eine religioese Bedeutung und wurde den Goettern “Manes“ gewidmet.
Kollektive Goetter symbolisieren den Geist der Toten. Jedes Jahr, am Jahrestag des Festes der "Parentalia" fanden die Gedenkfeiern an die Toten an den Familiengraebern statt.
Diese Stele bezeugt auch die Romanisierung Galliens im Bereich der Kunst und Graebnisbestattungen. Im 1. und 2. Jahrhundert nach Christus dominieren die Feuerbestattungen. In der 2. Haelfte des 3. Jahrhunderts finden Begraebnisse statt..
Die Begraebnisinschrift D.M. ist aus der Imperial Aera, "Divi Parentum" ist der alte Ausdruck fuer die Toten der Familie.
Die Uebersetzung des Epitaph lautet "an Julie Quintiella" meine viel geliebte Tochter.
Mittelalter
Politische Strukturen aendern sich mit der Entwicklung des Feudalismus. Die Herren in ihren Burgen nehmen wieder die politischen Entscheidungen in die Hand. Die feudalen Kaempfe bringen ein Klima der Unsicherheit und Befestigungen finden statt. Der Bau des aktuellen Gebaeudes beginnt im 12. Jahrhundert (Turm und Befestigungen) und geht bis zum 15. Jahrhundert (Hauptgebaeude) und ersetzt die alten Befestigungen. Die Herren von Boussargues fallen dann in die Haende des Termplerordens und anschliessend an die Herren von SABRAN. Zur selben Zeit wurde den Dorfbewohnern erlaubt, kleine Haeuser an den Befestigungsmauern zu bauen, welche heute als "Gite" vermietet werden.
Die konvertierten roemischen Kaiser seit Konstantin haben die Veraenderung der religioesen Strukturen eingeleitet. Staedte in der Naehe der grossen Verkehrsachsen waren am ersten betroffen. Die Christianisierung der laendlichen Bevoelkerung kam erst spaeter.
In Boussargues fand die Christianisierung im 8. und 9. Jahrhundert statt. Die Miniatur-Tempel wurden zerstoert und eine Kapelle erstand. Um den Uebergang in die Christianisierung zu markieren wurden die dekorativen Elemente der Miniatur-Tempel fuer den Bau der romanischen Kapelle verwendet. Diese Kapelle ist heute ein historisches Denkmal und man kann die herrlichen roemischen Friese bewundern.
Vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Mit der Befriedung die im Zusammenhang mit der Staerkung der koeniglichen Macht im 15. und 16. Jahrhundert stattfand war das Schloss Boussargues nur noch der Sitz einer kleinen Militaergarnison und verlor an Bedeutung. Das Schloss verlassen von Soldaten und Besitzer fiel fast in eine Ruine . Boussargues wurde der Tummelplatz von Jaegern und einigen Landwirten. Ein kleiner Weinberg wurde fuer die Familie Constant, die das Schloss im 19. Jahrhundert erwarb, aufrecht erhalten..
Chantal Constant-Malabre uebernahm das Familieneigentum 1960. Sie fuehrt eine kolossale Restaurierung und Wiederherstellung der Burg durch und respektierte gewissenhaft alle mittelalterlichen Strukturen. Sohn Olivier restrukturiert den Weinberg.
Mit seinen zweihundert Hektar ist Schloss Boussargues Zeuge einer prestigetraechtigen Geschichte ueber den lokalen Rahmen hinaus..
Unveraendert blieben seit dem Mittelalter die Strukturen der "Seigneurie von Boussargues". Sie laden den Besucher auf eine aussergewoehnliche Zeitreise ein.